e5 startet zivilgesellschaftliche Diskussion zu Chancen und Herausforderungen der Distributed-Ledger-Technology
Der europäische Wirtschaftsverband European Business Council for Sustainable Energy (e5) startet in Kooperation mit dem Blockchain Bundesverband (Bundesblock) und dem Verein zur Erforschung zukunftsfähiger Lebensweisen eine Reihe von Tagungen und Workshops, die sich mit nachhaltigkeitspolitischen Chancen und Risiken der Distributed-Ledger-Technology beschäftigen. Die Initiatoren möchten die Zivilgesellschaft ermutigen, sich aktiv mit dieser neuen Technik auseinander zu setzen. Das Projekt wird vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanziell gefördert.
Weltweit erforschen und erproben Unternehmen und Universitäten Einsatzmöglichkeiten der Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technology (DLT) sowie der darauf aufbauenden digitalen Smart Contracts. Es vergeht keine Woche, in denen die Tageszeitungen keine Meldung dazu veröffentlichen.
Die kürzliche Ankündigung von Facebook, eine eigene Krypto-Währung einzuführen und damit seinen über zwei Milliarden Nutzern ein weltweit einsetzbares Zahlungsmittel bereit zu stellen, ist derzeit das prominenteste Beispiel, das Digitalisierungsexperten ebenso umtreibt wie die Notenbanken.
Mit der neuen Technik ist der Anspruch verbunden, den Aufwand für Geschäfts- und Verwaltungsprozesse enorm zu reduzieren. Sie ermöglicht selbst die kleinsten Aktivitäten sicher zu dokumentieren, beispielsweise bei der Ausführung von Dienstleistungen oder der Verwaltung bzw. Überprüfung von Geldflüssen und Vertragserfüllungen.
Erkennbar wird, dass die neuen Automatisierungssysteme Einzug in die Verwaltung vieler Lebensbereiche halten könnten. Sie bahnen den Weg für neue Geschäftsmodelle und neue soziale Organisationsformen, die weitreichende Veränderungen sowohl für unseren Alltag als auch für unser Wirtschaftsleben beinhalten können. Durch neue ökonomische und technologische Effizienzverbesserungen erleichtern sie womöglich auch nachhaltige Produktions- und Konsumweisen. Doch noch ist nicht eindeutig erkennbar, ob, wo und inwieweit sich neben den erhofften Vorteilen auch Risiken für den Planeten, den Menschen und ihre jeweiligen Lebensweisen ergeben.
Was bedeutet der Einsatz dieser neuen Automatisierungssysteme für die nachhaltige Entwicklung der Erde? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich beispielsweise in Hinblick auf Natur und natürliche Ressourcen, Arbeitnehmerbelange, Verbraucherschutz, Bürgerrechte, (internationale) Gerechtigkeit und demokratische Teilhabe? Und wie können Entwickler von DLT- und Smart Contract Systemen dafür gewonnen werden, solche Systeme so auszurichten, dass sie zukunftsfähige Lebensweisen stärken?
Unter Federführung von e5 gehen die drei Organisationen dieser Frage in einer eigenen Veranstaltungsreihe nach. Sie richtet sich speziell an zivilgesellschaftliche Organisationen (z.B. Verbände, Kirchen, NGOs) und beinhaltet bis Mitte 2020 mehrere Tagungen, Workshops und Diskussionsveranstaltungen.
Startpunkt wird das alljährlich stattfindende BendMakeChange-Festival sein, das als zusätzlicher Kooperationspartner des Projekts gewonnen werden konnte. Die diesjährige Ausgabe am Wochenende vom 25. bis 27. Oktober im Offenbacher Digitalmuseum Digital Retro Park trägt den Arbeitstitel „Politics of Blockchain“. In Workshops und Vorträgen wird ein prüfender Blick auf Stärken und Schwächen der neuen Technik geworfen. Begleitet wird das Festival von einem Kulturprogramm.
Informationen zu den Projektpartnern:
Der 1996 gegründete, branchenübergreifende Wirtschaftsverband e5 setzt sich für Klimaschutz und den zukunftsfähigen Umbau unserer industriellen und wirtschaftlichen Strukturen ein. Seit 2008 beschäftigt er sich auch mit Gemeingüter-basierten Wirtschaftsformen und der Frage, ob und wie Wirtschaft zu nachhaltigen Lebensstilen beitragen kann. Zur DLT kam e5 durch die jüngsten Entwicklungen in der Energiewirtschaft, mittels Blockchain die Integration von Erneuerbaren Energien in den Strommarkt zu verbessern (z.B. Smart Grids / Smart Metering).
Der Blockchain Bundesverband hat sich am 29. Juni 2017 aus der Mitte der deutschen Blockchain-Community heraus gegründet. Der gemeinnützige Verein wuchs schnell auf mehr als sechzig Mitglieder an, darunter die führenden Start-ups im Blockchain-Bereich mit Sitz in Deutschland. Der Blockchain Bundesverband ist überzeugt, dass Blockchain und ähnliche, auf Kryptografie basierende dezentrale Technologien grundlegende infrastrukturelle Innovationen darstellen.
Der 2016 gegründete Verein zur Erforschung zukunftsfähiger Lebensweisen setzt sich für die Wissenschaft, Forschung und Bildung zu sozialen Innovationen ein. Gemeinsam mit e5 hat er bereits in 2018 Veranstaltungen durchgeführt, in denen Experten das Verhältnis der DLT zu Gemeingütern diskutierten. In der nun gestarteten Veranstaltungsreihe wird er sich auf die Auswirkungen konzentrieren, die die neuen Automatisierungssysteme auf Sozialformen, Kulturpraktiken und Konsumweisen haben.
Website:
www.blockchain-nachhaltig.de
Projektleiter:
Julio Lambing
Mail: lambing@blockchain-nachhaltig.de
Tel: 0221-30195766
European Business Council for Sustainable Energy (e5)
Oberföhringer Strasse 175a
D-81925 München
www.e5.org