Gemeingüter-Ökonomie und nachhaltige Wirtschaft
Wie schaffen wir zukunftsfähige Lebensstile?
Salon für soziale Innovationen
am 30. September 2013
18:30 Uhr bis 21:30 Uhr
CAFE mittendrin, Berliner Str. 944
51069 Köln-Dünnwald
veranstaltet durch Detecon International GmbH
und dem European Business Council for Sustainable Energy (e5)
Unternehmen haben in den letzten Jahrhunderten durch Dienstleistungen und Güter, die lebensstilverändernde Technologien nutzen oder verbreiten, massiv zu der Veränderung von Lebensstilen beigetragen. Der Fernseher, das Auto, Internet, und nicht zuletzt das Smartphone sind dafür Beispiele. Gerade marktwirtschaftliche Unternehmen taten dies jedoch oft blind, das heißt ohne die Folgen ihrer Angebote auf die Veränderung von Lebensstilen zu reflektieren oder zu beabsichtigen. In den letzten Jahrzehnten haben zudem viele Unternehmen (gemeinsam mit WissenschaftlerInnen und politischen Eliten) die Idee verbreitet, dass vernünftiges Wirtschaften immer auf dem Streben nach Eigennutz und Profit, auf Verkauf und Tausch, Geld und Markt beruhen sollte. Auch wenn jedes Zusammenleben in einer Familie anderes lehrt, veränderte diese Ansicht selbst unser aller Lebensweisen.
Neue Lebensstile etablieren
Doch nun fordert die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, der demographische Wandel, und der Umbruch der Sozialsysteme, dass wir aktiver unsere Lebensstile zukunftsfähig ausrichten müssen. Diese Transformation ist radikal: Wenn wir allein nur den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen um 95% senken wollen, werden unsere Ernährungsgewohnheiten, Wohnformen und Fortbewegungsweisen ganz anders aussehen müssen. Und selbst dann wäre nur ein kleiner Problemausschnitt angegangen.
Nicht nur, aber gerade auch in Nischen und an den Rändern der Gesellschaft werden von sogenannten Lebensstil-Avantgarden Innovationen entwickelt, die auf diese Herausforderungen antworten. Als Beispiel von vielen seien z.B. Ökodörfer, Interkulturelle Gärten, Hacking Spaces, Community Supported Agriculture (CSA) und Tauschringe genannt. Dies gilt für technische Innovationen aber auch für bewusst eingeführte Praktiken des Tauschens, Leihens, Teilens und Schenkens. Solche technischen wie sozialen Innovationen sind oft nicht nur wesentlich ressourceneffizienter als die Mainstreamgesellschaft, sie ermöglichen auch ein höheres Wohlstandsniveau bei geringem Geldeinsatz und: einen neuen sozialen Zusammenhalt. Dadurch entstehen neue Lebensstile. Doch wie können solche lebensstilprägenden Erfindungen aus der Nische herausgetragen werden?
Unternehmen können Lebensstile verbreiten, in dem sie Produkte entwickeln, die neue Praktiken stützen (siehe z.B. das Internet, das die Schenkökonomie des Linux ermöglicht). Sie können jedoch genauso neue Formen des Wirtschaftens verbreiten (siehe z.B. das Angebot von Couchsurfing). Was können Unternehmen tun, um die neuen sozialen und technologischen Innovationen ökologischer Lebensstil-Avantgarden zu verbreiten? Warum sollten Unternehmen die Motivation haben, dies zu tun?
Salongespräch zu gesellschaftlichen Innovationen
Wir möchten einen interdisziplinären Kreis von 8-11 UnternehmerInnen, WissenschaftlerInnen und AktivistInnen zu einem runden Tisch einladen, um über diese Fragen nachzudenken.
Wir – das sind Tanja Misiak und Julio Lambing. Tanja Misiak ist Senior Management Consultant bei Detecon International GmbH, einer weltweit führenden Unternehmensberatung mit Hauptsitz in Köln, und leitet dort die Integral Business Community.
Julio Lambing leitet als Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes European Business Council for Sustainable Energy (e5) ein kleines Forschungsprojekt, das sich mit dem Mainstreaming technischer und sozialer Innovationen in Ökodörfern beschäftigt (www.e5.org). Mehr Informationen dazu hier.
Programm:
(Änderungen sind möglich.)
18:30 Uhr | Begrüßung und Eröffnung durch Tanja Misiak Detecon International GmbHEinführung durch Julio Lambing European Business Council for Sustainable Energy (e5) |
18:40 Uhr | Allmenden als neue Ansätze des Wirtschaftens Zweimal pars pro toto: Die Online-Plattform betterplace.org als Ermutiger für gemeinnützige Projekte Oliver Weyer, koeln.betterplace.org Die Allmende Ökonomie der Gemeinschaft „Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM)“ Heinz Weinhausen, SSM sowie Redakteur der „Contraste – Monatszeitung für Selbstorganisation“ |
19:05 Uhr | Vorstellungsrunde |
19:20 Uhr | Salongespräch Salonnière: Tanja Misiak (Detecon) und Julio Lambing (e5) |
21:00 Uhr | Feedback und Résumé |
21:30 Uhr | Ende |
Anfahrtsbeschreibung:
Kontakt:
European Business Council for Sustainable Energy (e5)
Katalin Kuse
Projekt Managerin
Tel:+49 178 6935137
E-Mail: katalin.kuse@e5.org